Wenn der Staat dem Präsident einer Lebensrechtsorganisation eine hohe Auszeichnung verleihen möchte, dann sollte man gewarnt sein und genau hinschauen.
Dr. Johann Hager ist Präsident und Mitglied der Präsidiums der österreichischen Lebensrechtsorganisation „Aktion Leben“.
In einer Pressemeldung vom 27.6.2024 teilte diese Organisation mit, daß ihr Präsident am 28.6.2024 aus der Hand der Bundesministerin Dr. Susanne Raab (ÖVP) das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ verleihen wird.
Gerade hat in Österreich wieder die Diskussion um die Legalisierung der Kindstötunng im Mutterleib Fahrt aufgenommen und der grüne Bundesgesundheitsminister Johannes Rauch fordert die Streichung des Lebensschutzparagraphen.
Wie paßt das zusammen, daß ein Lebensrechtler letztendlich aus der Hand politischer Gegner (zumindest was den Lebensschutz anbelangt) eine solche Ehrung erhält?
Wenn man die Pressemeldung der „Aktion Leben“ vom 17.6.2024 gelesen hat, könnte man schon erahnen, daß diese sicher mit ins Gewicht gefallen ist, denn „Aktion Leben“ ist defacto keine Lebensrechtsorganisation, denn sie möchte lediglich
– die Zahl der Abbrüche möglichst gering halten ( Ziel ist alles nicht: Lebensrecht für alle Kinder)
– spricht bei der gegenwärtigen Gesetzgebung von einem bewährten Kompromiß (30.000 Opfer jährlich)
– und gesteht der Muttern die Entscheidungsfreiheit zu, über Leben oder Tod ihres noch nicht geborenen Kinder zu bestimmen.
Mit dieser Haltung disqualiziert sich „Aktion Leben Österreich“ als Lebensrechtsorganisation … schlimmer noch: Sie biedert sich dem Staat – der eine Freigabe der Kindstötung erreichen will – an, wird zum Steigbügelhalter und sozusagen auch zum Beihilfetäter.
Ein bissel Lebensschutz ist nie verkehrt … behindert weder die Karriere noch ein politische Amt … und auch bei „Auszeichnungen“ wird man berücksichtigt… ist das die Denkweise eines Präsidenten einer Lebensrechtsorganisation?
Dr. Johann Hager sollte schon zur Veranstaltung gehen, die Ehrung pressewirksam ablehnen und tachels zum Thema „konsequent jedes Kind vor dem Abtreibungstod bewahren wollen“ reden.
Doch darauf können wir wohl lange warten … denn dann würden viele spendierfreudige Würdenträger sich von der „Aktion Leben“ abwenden … und das bedeutete „Lebensgefahr für die Aktion Leben“.
Dann doch lieber 30.000 Opfer der Lebensgefahr aussetzen und dem bewährten Kompromis zustimmen.
Dem Präsidenten der „Aktion Leben Österreich“, Dr. Johann Hager, sollte jedesmal, wenn er sich den Orden umhängt, bewußt werden, daß daran etwa 30.000 kleine Kindersärge hängen (symbolisch zu sehen)